Die Wurzeln unseres Tannenhauses
Eine Geschichte, so lange und alt wie die Tannenbäume, die unser Haus zusammenhalten. Teil 1: vom SAMEN zum BAUM
Vom Tannensamen zum Tannenbaum
Unser Tannenhaus besteht fast gänzlich aus dem Holz der Weißtanne. Sie bringt die Natur fühlbar ins Haus. In unserem Naturraum wohnen wir nicht, hier leben wir! Diesen Unterschied spüren auch unsere Gäste, welche die Behaglichkeit des Holzhauses förmlich anzieht. Wir selbst werden nicht müde, jeden einzelnen Jahresring und jedes kleine Astloch in der Decke zu bewundern. Die Kraft, die dahinter steckt, kennen wir gut. Die Bäume, die in unserem Niedrig-Energiehaus „stecken“, sind fast 120 Jahre alt geworden, hatten eine Höhe von rund 35 Metern und einen Durchmesser von 80 Zentimetern. Aber lassen Sie mich erzählen, wie alles begann – im Kleinen, mit ein paar Tannensamen.
Tief verwurzelt, langsam gereift
Sie keimten bereits 1875 im Wald des Chorherren-Stiftes Vorau in Vornholz, ganz von selbst. Ohne menschliches Zutun wurden die reifen Samen der großen Mutterbäume durch den Wind weitergetragen. Im Schatten der bis zu 68 Meter hohen Mutterbäume wuchsen sie als „Schattenbaumart“ im fruchtbaren Boden heran. Tief verwurzelt, sturmfest und wenig trockenheitsanfällig, gediehen sie prächtig – und langsam. Feinste Jahresringe bezeugen, dass unsere Tannenkinder 30 bis 40 Jahre gewachsen waren, bis im Jahre 1915 die Mutterbäume geerntet wurden. Derart freigestellt, genossen die nun sieben Meter hohen Jungbäume mehr Licht, Wasser und Nährstoffe. Als kleine Emporkömmlinge strebten sie rasch nach oben. Gut zu wissen, dass eine kleinflächige Waldbewirtschaftung auch heute die Tannen in unserer Region bewusst fördert. Aber das ist eine andere Geschichte – genauso wie das weitere Leben unserer „Haus-Tannen“, von dem ich Ihnen bald berichten werde.