Übungen zum Waldbaden
Unter Waldbaden versteht man das bewusste Verweilen im Wald, um sich zu erholen und etwas für die Gesundheit zu tun. Hier findest du Übungen zum aktiven Waldbaden...
Übungen zum Waldbaden
Der dichte Wald ist am wertvollsten, da die Intensität der Terpene sehr hoch ist. In Nadelwäldern ist die Intensität der Terpene sogar etwas größer als in Laubwäldern.
Übung 1
Stelle dich hüftbreit hin. Atme bewusst und tief ein und mache mit den Armen beim Einatmen einen weiten Bogen, bis sie deinen Kopf berühren. Falte die Hände wie im Gebet zusammen und lege beide Arme von den Fingerspitzen zu den Ellbogen zusammen und führe sie beim Ausatmen hinunter zum Bauch. Gehe mit dem Oberkörper mit. Presse die Luft hinaus. Öffne die Arme und wieder hole die Übung zweimal. Danach verweile kurz mit den gefalteten Händen vor der Brust und atme ruhig weiter. Achte darauf, wie deine Wahrnehmung plötzlich viel schärfer geworden ist.
Übung 2
Suche dir einen Baum und lehne dich mit dem Rücken an ihn. Schließe die Augen und gehe in dich. Denke an das was dich derzeit stresst oder belastet. Atme tief und bewusst und spüre den Stamm und das Leben, das durch diesen Stamm pulsiert. Dann lenke deine Aufmerksamkeit zu deinen Füßen und fokussiere, wie diese sich mit den Wurzeln verbinden und tief und fest Halt im Boden finden. Lenke deine Aufmerksamkeit zu deinem Rücken, der sich mit dem Stamm verbindet und dann weiter zu deinem Kopf. Wachse in die Krone hinein. Verweile so einen Augenblick und gib all deine Sorgen und Probleme an den Baum ab. Du wirst sehen, dass dir nachher viel leichter ist.
Übung 3
Ziehe dir die Schuhe und Strümpfe aus und gehe langsam Schritt für Schritt. Spüre bewusst den Untergrund. Moos, Äste, Steine, die Feuchtigkeit. Je länger du barfuß gehst, desto sicherer wirst du. Richte deine Augen auf jeden Schritt, den du machst. Atme bewusst ein und aus. Sie dir beim Einatmen der Terpene bewusst, die du aufnimmst und die deine Gesundheit stärken. Waldbaden und Langsamkeit gehören zusammen. In zwei Stunden solltest du nicht mehr als einen Kilometer zurücklegen.
Übung 4
Bestimme die Himmelsrichtungen Osten, Süden, Westen und Norden. Danach lehne dich mit dem Rücken an einen Baum, zuerst gegen Osten. Atme tief und schließe die Augen. Erinnere dich an die Zeit deines Aufwachsens bis 13 Jahre. Was waren die schönsten Momente. Wende dich nach Süden und rufe dir schöne Momente in der Lebenszeit von 13-33 Jahren in Erinnerung. Du wendest dich nach Westen, von 33-55 Jahren. Am Schluss blickst du nach Norden und stellst dir vor, wie du in der Zeit ab 55 Jahren leben möchtest. Was willst du erreicht haben, wie siehst du aus, mit wem umgibst du dich, was tust du und wo lebst du. Mache alle 4 Himmelsrichtungen durch, auch wenn du das Alter noch nicht erreicht hast. Stell dir in diesem Fall diese Lebensphasen vor und male dir ein erstrebenswertes Zukunftsbild aus. Jede Richtung 3-5 Minuten.
Übung 5
Setze dich auf einen Stein oder eine Wurzel. Schließe die Augen und atme ein paar Mal tief und bewusst. Lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Ohren: „Was hörst du?“ nach einiger Zeit lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Nase: “Was riechst du?“ Danach auf deine Haut: “Was fühlst du?“ Dann auf deinen Geschmack und am Schluss öffnest du die Augen und schaust um dich, weit und nah, hinauf in den Himmel. Ganz bewusst jeden Sinn wahrnehmen.
Inhalt: Ingeborg Berta Hofbauer via Schautafeln Waldklasse/Auergraben Birkfeld